Delegation aus dem Sultanat Oman besichtigt JUWÖ Produktion

WÖLLSTEIN. Eine 17-köpfige Delegation von Unternehmern aus dem Oman besuchte die JUWÖ Poroton-Werke Ernst Jungk & Sohn GmbH. Im Rahmen einer siebentägigen Deutschlandreise, die von den Industrie- und Handelskammern beider Nationen organisiert wurde, wollten sich die Gäste, unter denen auch einige Baustoff-Hersteller waren, über die Produktion und die besonderen Eigenschaften von Planziegeln informieren lassen.

Geschäftsführer Stefan Jungk hieß die Besucher aus dem arabischen Sultanat schon beim Aussteigen aus dem Reisebus willkommen. Mit Erinnerungsfotos aus dem Oman-Urlaub seiner Familie baute er zunächst eine Brücke der Sympathie zu seinen Gästen, denen er dann das 1862 gegründete Familienunternehmen vorstellte: Aus dem Ton, der unmittelbar am Werksgelände in bis zu 50 Meter dicken Schichten ansteht, werden etwa 100 Millionen NF-Ziegeleinheiten pro Jahr produziert. Das entspricht etwa dem Material für 3500 Einfamilienhäuser oder 20-Lkw-Ladungen pro Tag.

Die Wärmeleitfähigkeit der Planziegel sei inzwischen auf Lambda-Werte von 0,075 W/mK gesenkt worden. Dies reiche völlig aus, um ohne zusätzliche Wärmedämmung den Passivhaus-Standard zu erfüllen. Diese vorbildliche Wärmedämmung, die im vergleichsweise kühlen Europa gefragt sei, um wertvolle Energie zu sparen, könne im heißen Oman natürlich dazu genutzt werden, die Häuser auf natürliche Art und Weise kühl zu halten. Denn das keramische Material des Ziegels verfüge über die Eigenschaft, die Kühle der Nacht aufzunehmen und damit die Temperaturspitzen am Tage auszugleichen, erklärte Jungk und unterstrich. Monolithisches Mauerwerk sei viel gesünder und wirkungsvoller als der Einsatz dicker Styropor-Dämmplatten.

Bild: JUWÖ Chef Stefan Jungk erläutert die Produktion an der Strangpresse

Der Leiter der omanischen Delegation, Khalid Abdullah Humaid Al Hosni, war von den JUWÖ-Produkten derart begeistert, dass er Stefan Jungk spontan einlud: „Bauen Sie doch bitte auch eine Ziegel-Fabrik im Oman!“ Der Gastgeber zeigte sich geehrt, aber winkte dankend ab. JUWÖ als mittelständisches Unternehmen stehe bereits in einem harten Wettbewerb, der die volle Konzentration erfordere. Aber es bestehe durchaus die Möglichkeit, mit ausländischen Partnern lizensierte Produktionsbetriebe aufzubauen, wie JUWÖ dies jüngst in Algerien getan habe. Zudem vermittele sein Vater, Senior-Chef Ernst Jungk, gebrauchte Ziegelwerke, die ebenfalls im Oman in Betrieb genommen werden könnten. Für einige der Zuhörer schien dies besonders wichtig zu sein.

Anschließend lud der JUWÖ-Chef die arabischen Gäste zu einer Betriebsbesichtigung ein. Die Mitglieder der Delegation wunderten sich über den hohen Automatisierungsgrad in der Ziegelproduktion, die bei JUWÖ in zwei Werkhallen abläuft. Auch die Präzision, mit der die Ziegelstränge aus der zuvor aufbereiteten Tonmasse gepresst, geschnitten, getrocknet, gebrannt, geschliffen und für den Transport verpackt werden, beeindruckte die Gruppe nachhaltig.

Ausgestattet mit Prospektmaterial in englischer Sprache und der Einladung, die mehrsprachige JUWÖ-Homepage mit informativen Videos zu besuchen, verabschiedete sich die Delegation von ihrem Gastgeber und dankte diesem für seine Freundlichkeit und Offenheit.